Geoinformationssysteme (GIS) dienen als wichtige Hilfsmittel in Umwelt- und Ökologie-Projekten, sei dies im Bereich Artenschutz, Lebensraummanagement, Gewässerökologie oder Wildtiermanagement. FORNAT setzt GIS zur Darstellung und Auswertung von raumbezogenen Felddaten ein und verknüpft diese mit landschaftlichen Begebenheiten. Auch die Planung und Durchführung von Feld-Experimenten sowie statistische Auswertungen gehören zu unseren Fachgebieten.
Libellenschutz Kanton Schwyz;
Kanton Schwyz, 2016
Projektleitung Daniela Keller
Mit 12 national prioritären Libellenarten hat der Kanton Schwyz eine besondere Bedeutung für die Schweizer Libellenfauna. Zum Schutz dieser Arten hat FORNAT im Auftrag des Kantons kartographische Grundlagen erstellt und die aktuelle Situation der Libellen ausserhalb der kantonalen Naturschutzgebiete analysiert. Basierend auf Beobachtungsdaten wurden kantonsweite Verbreitungskarten für besonders gefährdete Arten erstellt, ihre Priorität für den Kanton eingeschätzt und Massnahmen vorgeschlagen. Anhand der Beobachtungshäufigkeiten innerhalb und ausserhalb von Schutzgebieten wurden Libellen-Hotspots berechnet. Damit konnten Konfliktzonen aufgezeigt werden, in welchen die Libellenfauna des Kantons bei Veränderungen wie Bauvorhaben besonders gefährdet würde.
Aktionsplan Flusskrebs Kanton Zürich;
Kanton Zürich, 2016
Projektleitung Christof Elmiger
Unter dem Druck der Krebspest, unzähliger Gewässerverschmutzungen und der Verdrängung durch invasive Arten wurden die einheimischen Edel-, Dohlen- und Steinkrebse stark dezimiert und benötigen dringenden Schutz. FORNAT erarbeitete zu diesem Zweck für den Kanton Zürich einen kantonalen Flusskrebs-Managementplan. Dazu wurden in einem ersten Schritt über 2‘000 Beobachtungsdaten zusammengeführt oder neu erfasst und in GIS zu einem praktischen Beobachtungs-Atlas aufbereitet. Diese Daten-Visualisierung hilft der Fischereiaufsicht, den Überblick zu behalten über die früheren und heutigen Bestände einheimischer Flusskrebse und die bekannten Problemzonen mit gebietsfremden, invasiven Arten.
Erfolgskontrolle Wildtierunterführungen;
VSS, 2012
Projektleitung Conny Thiel-Egenter
Sie sind Nadelöhre im Verkehrsnetz für wandernde Wildtiere. Aber werden Wildtierunterführungen auch wirklich von Reh, Rothirsch und Wildschwein benutzt? Welche Faktoren sind dafür entscheidend? Und sind Wildtierunterführungen eine echte Alternative zu Grünbrücken? Eine vergleichende Studie für den VSS in Zusammenarbeit mit B+S AG schuf Klarheit: Mit Fotofallen haben wir über 20 Bauwerke im In- und Ausland untersucht und Daten zur Wildtierdichte und zum umgebenden Lebensraum gesammelt. Weit über 10‘000 Fotos und GIS-Analysen klärten, welche Rollen die Dimensionen, Zuleitstrukturen, Lichteinfall etc. spielen. Unsere Erkenntnisse werden in den bestehenden VSS Normenkatalog einfliessen.
Flachmoor-Monitoring Flughafen;
UNIQUE, Flughafen Zürich AG, 2000-2009
Projektleitung Conny Thiel-Egenter
Durch den Bau der Rollwege, insbesondere des Enteiserplatzes und des Vorfeldes Midfield im Rahmen der 5. Bauetappe des Flughafens Zürich durften die Feuchtgebiete von nationaler Bedeutung in ihrer Funktion nicht beeinträchtigt werden. Die Gefahr einer nachteiligen Beeinflussung des Wasserhaushaltes wurde im UVB als nur sehr gering beurteilt. Gemäss Baukonzession für das «Projekt Rollwege und Vorfeld» vom 9. November 1999 sollten allfällige Auswirkungen mit einem Monitoring der Vegetation und des Grundwassers festgestellt werden (Auflage 2.5.16). Das Monitoring wurde ab Baubeginn während zehn Jahren durchgeführt werden um allfällige Veränderungen im Wasserhaushalt und der Zusammensetzung der Vegetation zu erkennen. Der Deckungsanteil der Flachmoorzeigerarten hatte sich nicht verändert und schwankte zwischen 40% und knapp 50%. Von den Grundwasserkennwerten die aus den Messungen von Piezometern in der Nähe von vier Dauerbeobachtungsflächen gemacht wurden, zeigt nur die Minimum Absenkrate eine Veränderung über den Untersuchungszeitraum.
Einfluss von Lärmschutzwänden auf Reptilien;
VSS, 2012-2014
Projektleitung Christof Elmiger, Christian Mayer
In dieser Studie wurde am Beispiel der Zauneidechse (Lacerta agilis) untersucht, wie Lärmschutzwände auf die zwei übergeordneten Faktoren wirken, die das Langzeitüberleben von Populationen bestimmen: Vernetzung und Populationsgrösse. Schon heute werden gewisse Massnahmen getroffen, die möglichen negativen Folgen entgegenwirken sollen. Es wurde überprüft, ob die getroffenen Massnahmen die potentiell negativen Auswirkungen von LSWs auf Reptilienpopulationen kompensieren können. Die Untersuchungen wurden sowohl an Bahn- als auch an Strassenböschungen durchgeführt.
Evaluation Wildtiervernetzung an der N04/08;
ASTRA, 2012
Projektleitung Conny Thiel-Egenter
Im Hinblick auf den Ausbau der N04 im Kanton Zürich sollte die Funktionalität von bestehenden Grünbrücken überprüft und Vorschläge für die zukünftige Wildtiervernetzung gemacht werden. Mithilfe von Infrarot-Fotofallen wurde die Nutzung der Grünbrücken durch die Zielarten untersucht. Um die Grünbrücken-Nutzung zu beurteilen, wurde sie mit der Wildtierdichte in der Umgebung verglichen. Anhand georeferenzierter Abschussdaten der umliegenden Jagdreviere konnten mit sog. „Heatmaps“ die Wildtierpools in der Umgebung der Brücken sowie deren Vernetzung im Raum visualisiert werden. Auf diese Weise konnten Lücken zwischen Wildtier-Pools und den Grünbrücken eruiert und Vorschläge zu deren Vernetzung gemacht werden. Die Erkenntnisse wurden direkt in die Massnahmenplanung im Rahmen Ausführungsprojekts des ASTRA aufgenommen.